Sie fällt uns manchmal an wie ein Tiger,
völlig überraschend
und ohne Erbarmen.
Wenn ein geliebter Mensch,
manchmal auch ein gehasster Feind,
einfach ganz plötzlich stirbt,
dann kann man sich den Überfall
noch einigermaßen erklären.
Manchmal jedoch überschattet sie uns,
wie eine Sonnenfinsternis
alles verdunkelnd,
mit der Plötzlichkeit
eines herab stoßenden Falken.
Kalt und bedrohlich
erscheint uns dann die Welt.
Wir sind Herr der Lage,
solange sie uns nicht beherrscht,
wenn wir ihr den Aufenthalt
in unserem Geist
nur vorübergehend gewähren.
Gelingt es ihr,
sich als Dauergast einzunisten,
so versucht sie, nach und nach
das ganze Sein zu verfinstern.
Dann will sie uns den Blick
auf alle Auswege
aus dieser Misere
gründlich verstellen.
Dann ändert sie sogar ihren Namen.
Sie heißt nicht mehr länger
TRAUER.
Diese Geißel der Seele,
diese Krankheit des Herzens,
dieser Infekt des Geistes
nennt sich dann plötzlich
DEPRESSION.
© drago 2012
schöne worte..schweres thema.
AntwortenLöschenein winzigkleiner schritt von trauer zu depresion...sehr gefühlvoll drago...
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