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Es war einmal vor vielen, vielen Jahren,
da beteiligten sich Abertausende
von Schneeflocken an einem wilden
und lustigen Schneetreiben in der Eifel.
Fröhlich wirbelten sie herum und
überzogen das Land langsam mit einer
dicken, weißen Decke.
Einigen jedoch war das Getümmel
auf Dauer einfach zu viel.
So beschlossen sie, die Örtlichkeit zu
wechseln und anderswohin zu fliegen.
Dreitausend Flocken fassten den Beschluss,
flugs in das heilige Köln zu reisen,
um die dortige Bevölkerung
teils zu erschrecken, teils zu erfreuen.
Zwei Flocken aber hatten einen
teuflischen Plan entworfen.
Sie wollten in die Residenzstadt Bonn reisen,
um dort für ein heilloses Chaos zu sorgen
und alles durcheinander zu bringen.
Und so geschah es.
Die Flocken wirbelten in fröhlichem Fluge
über die Plätze und Strassen der Stadt.
Wie von Donnerhand gerührt
verwandelten sich die Bonner Bürger
in hilflose Häufchen Elend,
die weder noch richtig gehen konnten,
geschweige denn in der Lage waren,
unter diesen widrigen Verhältnissen
eine Kutsche zu fahren.
Und so zeigte es sich,
dass der blosse Anblick zweier Schneeflocken
in Bonn dafür sorgte, dass alle Bürger
in seltsam grotesker Weise
durch die Straßen ihrer Stadt wandelten.
Die Kutscher fuhren mit ihren Fuhrwerken
nur noch ganz langsam und vorsichtig.
Auf diese Weise kam das gesamte Leben
der Stadt irgendwie ins Stocken.
Man schuf für diesen Zustand sogar
eigens ein besonderes Wort.
So ein Ereignis nannte man fürderhin
"Schneechaos".
Und so blieb es in Bonn
bis auf den heutigen Tag.
Zwei Schneeflocken reichen aus,
um auf den Straßen
das blanke Chaos zu veranstalten.
© drago 2012
Das gilt auch für Mainz *g*. Tolles Ballädchen!
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