Seriously mad but quite normal

9. April 2013

Käuze



Draussen durch den stillen Wald 

der rauhe Ruf des Käuzchens schallt. 

Und vielen wird's bei diesem Klang 

ganz tief im Herzen ziemlich bang, 

gilt doch bei mancher Hasenpfote 

das Käuzchen als ein Todesbote. 

Ich find': Bei diesen Idioten 

ist der Verstand unter den Toten! 

 

© drago 2013

8. April 2013

Versehrt


Ich hatte eben grade

 so Lust auf Schokolade,

und biß drum völlig unverfroren

dem Osterhasen ab die Ohren.

Nun hört das arme Tier nichts mehr,

doch macht das nichts; - sein Kopf ist leer. 

Und morgen fress' ich von dem Häschen,

den Kopf, samt Augen, Mund und Näschen!



© drago 2013

Sprichwort der Woche


Gülcan Kamps

ist der lebende Beweis 

für die Richtigkeit des Sprichwortes:


 Reden kommt von der Natur,

Schweigen vom Verstande.



© drago 2013

Sportfrage


Meine Nase läuft 
seit über 42 min., 

ich kann ohne Probleme 
180 sec. Radfahren

und beim Kopfrechnen 
komme ich sehr schnell 
ins Schwimmen

Reicht das für eine Teilnahme 
am "IRON MAN"? 



© drago 2013

7. April 2013

Wegbeschreibung


Stille gehe ich  
meinen Weg durchs Leben, 
wohin er mich auch führen mag. 

Da ich weiß, 
dass es immer ein Weg 
mit Dir und zu Dir ist, 
gehe ich ihn frohen Herzens. 

Und sind auf dem Wege 
Steine, Löcher oder Hindernisse, 
so gibt mir das Wissen, 
dass Du immer da bist, 
die Kraft, alles zu überwinden. 

All meine Wege sind Weg zu Dir. 
Stille gehe ich durchs Leben 
wegen Dir, mit Dir, zu Dir. 
 


© drago 2013

6. April 2013

Geplantes Verbrechen


In stiller, dunkler, kalter Nacht 
 im Zauberwald ein Kobold lacht,
 denn er fand einen Topf mit Gold! 
Das hat er immer schon gewollt.

Jetzt werd' ich leis' ins Wäldchen schauen, 
 dem Kobold seinen Goldtopf klauen. 
Den bring' ich dann ins Wertdepot. 
Der Kobold tobt - und ich bin froh! 


© drago 2013

Au-au


Ich fühl' mich mau, 
so ohne Frau. 
Alles ist grau, 
kein bißchen blau, 
 wohin ich schau. 
Sogar die Au 
ist nebelgrau. 
Mir ist so flau, 
die Nabelschau 
bleibt ungenau. 
Ob ich mal schau, 
ob ich mich trau? 
Ich mach' mich schlau, 
such' im Verhau, 
wie es genau 
ist mit dem Stau  
im Seelenbau. 

Ich fühl' mich heut so - Kabeljau!



© drago 2013 

Bei genauerer Betrachtung


Dass die Sprache es ist, 
die den Menschen vom Tier 
unterscheidet, ist unbestritten. 

Aber wenn ich mir 
das Gerede, Geplapper, 
Gelaber, Geschwätz, Geschwafel 
der meisten Menschen betrachte, 
so habe ich Zweifel, ob es sich 
wirklich um ein positives 
Merkmal zur Unterscheidung  handelt.  

Oft halte ich das 
gar nicht für Sprache.  
Mir kommt es wie eine blanke 
Lautäusserung vor. 
Die Leute sprechen nicht, 
sondern produzieren Schallwellen.  



© drago 2013

5. April 2013

Sprichwörtliches Glück


Ich habe heute mal ein 
 altes Sprichwort getestet. 
Das Ergebnis war sehr erfreulich. 


Ich habe heute lange und intensiv 
an der Wand gelauscht. 
Und ich hörte absolut nichts. 

Das bedeutet ja wohl, dass ich bisher 
keinerlei Schandtaten vollbracht habe, 
weil ich ja sonst - dem Sprichwort nach - 
meine eigene Schande hätte hören müssen. 

Das ist doch schön, 
zu wissen, dass man 
 ein echt prima Kerl ist. 



© drago 2013

Dementia praecox


Also, diese beknackten Typen 
müssen mich schon wirklich für 
vorzeitig mental verrottet halten. 

Sie glauben, ich würde es 
nicht bemerken, dass sie mir 
 immer und überallhin folgen. 

Sie glauben, ich würde es 
nicht bemerken, dass sie ständig 
 über mich tuscheln und wispern. 

Aber der Gipfel ist, 
dass sie in mein Badezimmer 
 ein Fenster eingebaut haben. 
 Und zwar direkt über dem Waschbecken. 
Als ob man das nicht bemerkte. 

Und morgens steht immer so 
ein unrasierter, verknitterter Typ 
 vor dem Fenster und gafft herein. 

Aber ich werde einfach 
blickdichte Vorhänge besorgen.
Dann kann er lange dastehen;
er wird mich nicht sehen können.

Mal sehen, was ihnen so 
als Nächstes einfällt!?! 



© drago 2013