Seriously mad but quite normal

5. Februar 2013

Nothing is real?!


Wenn die Realität eine Illusion ist,

dann bedarf es keiner Unterscheidung 

zwischen Traum und Wirklichkeit.


Wenn Realität und Illusion in eins fallen,

wird der Träumer zum Realisten.


Das bedeutet, dass die Wirklichkeit

in Wahrheit ein Traum ist.


Also leben wir dann alle

unsere Träume.


Was will der Mensch mehr?!

Träumen Sie schön!




© drago 2013

4. Februar 2013

FISCHOLOGIE


NEUES AUS DEN SIEBEN WELTMEEREN


Das Werkzeug hat er stets dabei
im Ozean, - der Hammerhai.

Extravagant kommt angekrochen
mit Spitze stets, - der Stachelrochen.

"Leck mich die ganze Welt am A....!"
denkt sich der alte Zackenbarsch.

Schön mager, aber gar nicht schlau.
So ist er halt, - der Kabeljau.

Der Rogener heißt oft Lieselotte,
und ist das Weibchen von der Sprotte.

Eine Katze hat er nie dabei, -
und trotzdem heißt er: Katzenhai.

Der Barsch, in Gold oder in Rot,
ist auf dem Teller meistens tot.



© drago 2013

Eine ko(s)mische Tour



Neulich war ich mit ein paar Kumpels im Orbit

Wir waren sowas von gut drauf. Unterwegs 

trafen wir ein paar süße Sternchen, die von 

der großen Karriere träumten. Irgendwann 

saßen wir dann alle in der Orion-Bar 

(in der Nähe des Gürtels)

und genehmigten uns einige Plutos und 

auch etliche Sunburner. 

Die Stimmung war klasse und wir 

hatten jede Menge Spaß.


Nur als ich dann frühmorgens rausging

auf die Milchstraße, war ich blau 

und sah Sterne.




© drago 2013

2. Februar 2013

Denke positiv!


Kaum ein Thema ist so häufig falsch interpretiert, wie das positive Denken. Vielleicht sollte man auch eher vom "richtigen Denken" sprechen. Üblicherweise wird das "Positive Denken" mit einem völlig undifferenzierten, tumben Optimismus gleichgesetzt. Egal, was da auch kommen mag, soll wohl ein dümmliches Grinsen und ein ebensolches, autosuggestives Wiederholen des Satzes - "Ich denke positiv; alles wird gut!" - ausreichend sein, um das Leben erfolgreich und glücklich auf die Reihe zu kriegen. Selten habe ich größeren Blödsinn gehört.

Optimismus ist nur ein Euphemismus für einen eklatanten Mangel an Informationen. In der Regel ist die optimistische Haltung grundlos, und der Optimist ist ebenso häufig ein Unverbesserlicher, also behandlungs-, beratungs- und therapieresistent. Oft heißt es von ihm, dass er eben das Gute sehe. Das Problem ist, dass er NUR das Gute sieht und auch sehen will, dass er das Ungute oder Schlechte schlicht ignoriert oder verdrängt. Er ist eigentlich ein durch und durch pathologischer Fall, aber die Sympathien sind eindeutig auf seiner Seite.

Der Gegenpart, der kluge Pessimist, wird meist als ein "Miesepeter vom Dienst" dargestellt, der überall nur das Schlechte sieht. Und dabei stimmt gerade das nicht. Er ist nicht einfach nur "das Gegenteil" des Optimisten, sondern er ist bereit, alle Facetten, Bereiche, Möglichkeiten, aber eben auch Gefahren und Unmöglichkeiten in sein Blickfeld zu nehmen, um seine Haltung und seine Handlungen darauf abzustimmen.

Nehmen wir zur Verdeutlichung ein einfaches Beispiel:

Stellen Sie sich folgende Szenerie vor: Eine warme Sommernacht am Meer. Auf einer Bank sitzen ein Optimist und ein Pessimist und betrachten den Nachthimmel. Plötzlich sieht man eine Sternschnuppe. Was sind die Folgen? 

Der Optimist gerät gedanklich ins Schwärmen: "Oh, eine Sternschnuppe! Ich darf mir etwas wünschen ...." Und schon rasen seine Gedanken geradewegs in die Utopie. Da malt er sich nun aus, was aus seinem Wunsch alles kommen wird - "Lotto-Jackpot, Villa, Ferrari, die vollbusige Schauspielerin .....!" Selbst einem minderbegabten, aber mit halbwegs gesundem Verstand ausgestatteten Menschen wird klar sein, dass hier eine Enttäuschung so gut wie unvermeidlich ist, da die Wahscheinlichkeit der Wunscherfüllung so minimal ist, dass man daran keinen einzigen Gedanken verschwenden sollte.

Ganz anders der Pessimist. Er wird besorgt denken "Oh, hoffentlich trifft mich das Teil nicht!", wird aufstehen und sich zwei Bänke weiter wieder hinsetzen.

Nun werden Sie sagen: "Na, dessen Gedanken sind ja auch Humbug! Auch ein völlig unwahrscheinliches Zeug." Aber ist das auch so? Unsere Erde wird täglich zigtausendfach von Gesteinsbrocken aus dem Weltall getroffen. Eine erkleckliche Zahl davon verglüht nicht in der Atmosphäre, sondern erreicht durchaus den Erdboden. Die Wahrscheinlichkeit ist im Vergleich also ganz eindeutig aufseiten des Pessimisten

Nun, spielen wir unser Beispiel gedanklich zu Ende: 
Der Optimist träumt bereits vom Lotto-Jackpot etc., hat aber eventuell noch nicht einmal einen Tippschein abgegeben. Selbst wenn er es in der Folge tut, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass er den Jackpot holt, jenseits einer Chance von etwa 140 000 000 : 1 ! Die Wahrscheinlichkeit lassen wir ausser acht. Nehmen wir an, unser Optimist gewinnt tatsächlich. Bei seinem Hang zu riskantem Verhalten aufgrund seines Optimismus' ist davon auszugehen, dass er das Geld verjubeln, riskant und ungesund leben wird. Der Pessimist bleibt in seinem Leben davon völlig unberührt.

Der Pessimist ist also aufgestanden und hat sich in ein paar hundert Metern Entfernung wieder niedergelassen. Auch wenn in diesem Fall die Wahrscheinlichkeit zwar deutlich höher sein mag, als beim Lottogewinn, so wollen wir auch sie ausser Acht lassen. Der ziegelsteingroße Meteorit trifft glühend und pfeifend auf die Bank und tötet den Optimisten. Der Pessimist hatte in diesem Fall "positiv" - also richtig! - gedacht und wird die Geschichte überleben. Dass das Leben des Optimisten davon völlig "unberührt" blieb, kann man auf keinen Fall behaupten.

Der Klügere, der positiv (also: richtig) Denkende, hat das bessere Los gezogen. Er hat erkannt, dass er nicht genügend Informationen besitzt, und hat das zum Anlass genommen, gewisse Vorkehrungen zu treffen, auf die der Optimist vielleicht auch hätte kommen können, was er aber aufgrund seiner unbegründet sorglosen Grundhaltung unterlassen hat.

Darum: 
Denken Sie positiv! - Denken Sie richtig! - Seien Sie auf alles gefasst!
Pessimisten leben länger!



© drago 2013

1. Februar 2013

Einige Gedanken zum Leben

Das Leben besteht nicht nur aus Schmerz und Leid, es gibt auch Not und Trauer. So, wie dem Regen eine Sturmflut folgt, ebenso kommt nach der Dunkelheit eine Finsternis. 

Das Menschenleben hat Nacht- und Schattenseiten: Die Mutlosigkeit wendet sich zur Verzweiflung, die Einsamkeit zur Selbstaufgabe. Was untergeht, kann auch vernichtet werden. Wenn wir an einem Tag den Kopf hängen lassen, so können wir schon am nächsten Tag wahnsinnig werden vor Selbsthass.

Nicht nur, was zugrunde geht, ist verloren, also müssen wir nicht im Elend versinken. Nein, es steigt ganz eigenständig an uns hoch. Rom wurde zwar nicht an einem Tag erbaut, aber es wurde in nur einer Nacht niedergebrannt. 

Uns wird in diesem Leben niemand fragen, ob wir die Pfeil´und Schleudern eines wütenden Geschicks ertragen. Die Ratlosigkeit und die Pein haben in dieser Welt ebenso ihren Platz, wie die Verwirrung und die Zerstörung. Dem Grundgesetz vom Niedergang steht die Regel der Auslöschung zur Seite. Der Lauf der Dinge ist ein beständiger Wechsel von Mühsal und Plagen, von Schrecken auf der einen Seite, und Irrsinn gleich daneben.

Prometheus wurde zwar an einen Felsen geschmiedet, aber täglich riss ihm ein Adler ein Stück Leber aus dem Körper. Natürlich leben wir in der Verdammnis, doch wir sollten nicht vergessen, dass wir darüber hinaus willenloses, gehasstes Spielzeug eines zornigen Gottes sind.

Das klingt jetzt vielleicht alles ein bisschen pessimistisch, aber wir können uns immer noch aussuchen, ob wir der Resignation Vor- oder Nachschub leisten.


aus dem Programm "Grundsätzliche Betrachtungen"

von  Günther "Gunkl" Pahl



Nur Vorteile


Ich führe wirklich gern

Selbstgespräche,

denn, erstens,

ich höre klugen Menschen

unwahrscheinlich gerne zu,

und, zweitens,

spreche ich sehr gerne

mit intelligenten Menschen.




© drago 2013

31. Januar 2013

Radikale Veränderung des bisherigen Weltbildes


Ich gebe offen zu, dass die uns beiden

unbekannte Dame von einer beinahe

desaströs zu nennenden Hässlichkeit,

dass sie entsetzlich geschmacklos gekleidet

und geradezu absurd geschminkt war.


Aber dennoch hätte ich niemals damit

gerechnet, dass das ein Grund sein könnte,

sein bisheriges Weltbild in nachgerade

revolutionärer Weise umzuwerfen.


Daher traf mich das entsetzte

"Oh, mein Gott !"

meines atheistischen Nachbarn

völlig unvorbereitet.




© drago 2013

29. Januar 2013

Vergebliche Mühe - LQ60



Zwei Stammtischbrüder aus Presen

wälzten verschiedene Thesen

zur Philosophie.

Ein Ergebnis gab's nie,

denn sie konnten beide nicht lesen.




© drago 2013

Sparvorschlag


Wenn endlich mehr Menschen

bereit wären,

das ihnen verrückt Vorkommende

als völlig normal zu betrachten,

würde sich die Welt

eine erhebliche Menge an Gründen,

sich aufzuregen 

einfach sparen!



© drago 2013

28. Januar 2013

Interessante Eigenschaft


Das Wort "eigenschaftslos" ist ein Adjektiv, also ein Eigenschaftswort. Es schreibt dem, der mit diesem Wort belegt wird, die doch etwas eigentümliche Eigenschaft zu, über keinerlei Eigenschaften zu verfügen. Schon diese kurze Beschreibung zeigt, dass das genannte Adjektiv nicht nur widersprüchlich, sondern auch gänzlich sinnfrei ist. 

Das hat jedoch den österreichischen Schriftsteller Robert Musil nicht weiter daran gehindert, ein äusserst umfangreiches Buch zu schreiben, das einen Mitmenschen thematisiert, der genau diese Eigenschaft also über keine Eigenschaften zu verfügen - aufweist. Ein  Buch, das von etwas oder jemandem handelt, der oder das sich dadurch auszeichnet, dass er oder es  dieses ihn oder es Auszeichnende gerade nicht hat, wird also zu den Werken der Weltliteratur gerechnet.

* * * * * * *

Was hindert uns also,

über jeden denkbaren Blödsinn

Bücher zu schreiben?

Die Welt der Literatur wartet 

- auf uns!



© drago 2013



P.S.: Nichts gegen Musils großartiges Buch!