Seriously mad but quite normal: Adventsgedanken

10. Dezember 2012

Adventsgedanken

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Zur Zeit der Lichter und der Kerzen
da kaufen aus der dritten Welt
mit froher Wonne in den Herzen
wir sehr viel Kram für kleines Geld.

Brot für die Welt - da wird gespendet;
doch Wurst und Käse bleiben da.
Die Wirklichkeit wird ausgeblendet,
da singt man lieber. - Trallala!

Die Unterschiede werden krasser,
uns geht es immer besser hier.
So viele haben nicht mal Wasser;
und wir - wir klagen übers Bier!

Dort sei das Elend selbst verursacht,
denn ungeschickt und arbeitsscheu
sei jeder, der's nicht so wie wir macht.
Das ist nicht wahr und auch nicht neu!

Einmal im lieben, langen Jahr
gedenken wir der armen Leute.
Wir trösten uns, dass schlimm es war,
doch sei es schon viel besser heute.

Dann fliesst die kalte Mitleidsträne,
wir spenden eine Kleinigkeit.
 Die Fairness bleibt in Quarantäne, -
und schnell vergeht die Weihnachtszeit.

Die Hauptsache ist - Handel treiben;
da zählt sonst nichts als der Profit.
Drum - immer schön besinnlich bleiben,
wir fühlen doch adventlich mit!


© drago 2012


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