Seriously mad but quite normal: August 2013

31. August 2013

Mißerfolg


Vor einiger Zeit 

hat eine weltbekannte

Umweltschutzorganisation

einen Wettbewerb

für ein neues Logo ausgeschrieben.



Ich verstehe nicht,

warum mein Entwurf den

Damen und Herren irgendwie

mißfallen hat.


Sie meinten lapidar, 

der Wiedererkennungsfaktor 

sowie der Indentifizierungs- und

Identifikationsfaktor

seien nicht stark genug ausgeprägt.


Ich finde das nicht.

Entwurf #23 


© drago 2013

Verlegenheit


Ich gebe freimütig zu,

dass mir grade nichts einfällt.

Darum habe ich - wie ein Kind -

einfach etwas gemalt.


Hier findet ihr meine Werke.

Ich werde sie dem Museum für

verrückte Kunst anbieten.


 Blauer Himmel (Ausschnitt)




Mitten in der Arterie 




 Nachts in der dunklen Höhle


Wie ihr sicher bemerkt habt, bin ich gerade in meiner

monochromen Phase.



Darum hier noch ein bemerkenswertes Werk




Tief verschneite Wiese (Ausschnitt)




© drago 2013 


Spruch des Tages



Niveau 

sieht nur von unten 

aus wie Arroganz. 




von einem unbekannten Autor

Verräterisch


Manche Menschen meinen

ja, sie müssten unbedingt

größer erscheinen, andere von

ihrer Unabdingbarkeit zu überzeugen.

Doch es steckt etwas

Verräterisches in der Bezeichnung,

die wir für solche Leute haben:

Wichtigtuer 



© drago 2013

30. August 2013

Gefährlich


Wer sich selbst im 

Besitz der Wahrheit wähnt, 

hat den Boden der Realität 

bereits verlassen. 


Es mag immer etwas geben,

das wir für "unsere" Wahrheit

halten mögen, aber es ist

eine rein subjektive Ansicht.


Oft genug scheitern wir

doch schon an der Erkenntnis

der Realität; wie sollen wir da

die Wahrheit erkennen

oder gar besitzen können. 




© drago 2013 

Sprachtreue



Auf der Wiese steht `ne Kuh,

`ne andre sieht ihr dabei zu,

auch grast ein Schaf in aller Ruh',

doch das macht "Mäh!" und niemals "Muh!" 
  


© drago 2013 

Auch nicht schlecht


Die Tatsache,

dass mein Kopf leer ist,

mag sich störend auf die

Intelligenzleistung

auswirken,

aber ich genieße

dieses wunderbare Echo

im Schädel. 



© drago 2013 

Spruch des Tages


Ein Haus ohne Bücher

ist arm,

auch wenn schöne Teppiche

seine Böden und

kostbare Tapeten und Bilder

seine Wände bedecken. 



Herrmann Hesse (1877 - 1962),
deutsch-schweizer Schriftsteller, Dichter und Maler 

29. August 2013

Also, machen wir uns nichts vor, - denken wir darüber nach



Realität

ist eine der

hartnäckigsten

Illusionen; 

und das ist eine 

Tatsache,

die uns so

unwirklich erscheint.



© drago 2013 

Keine Taufe


oder

Wie der Impfpass zu seinem Namen kam


Als die ersten Impfstoffe entwickelt wurden, mussten sie auch erprobt werden. Dazu zog man in der letzten Phase auch menschliche Probanden heran. Als diese Leute dann der damals noch enormen Gerätschaften, die man "Spritzen" nannte, gewahr wurden, entkam den meisten erst einmal ein spitzes "Iiiieeh!". Später dann, als ihnen die Seren vermittels dieser richtig "gefährlich" aussehenden Instrumente verabfolgt wurden, war fast immer ein unterdrückt leises und schmerzerfülltes "Mpfff!" zu vernehmen.

Aus diesen lautlichen Äußerungen formulierten die Angestellten der Labore und Institute anstelle des doch sehr sperrigen Fachausdruckes "Nachweisendes Dokument über erfolgte Grundimmunisierungen und Folgeapplikation(en) im Immunisierungsversuch" (später hieß es dann 'Immunisierungsverfahren') das lustig lautmalerische "Iiieeh-Mpfff-Pass", das sich - so seltsam es scheinen mag - durchsetzte. Im Lauf der Jahrzehnte hat sich die spaßhafte "Erfindung" zum heutigen Terminus "Impfpass" verkürzt. Und heute weiß kaum noch jemand, wie es denn eigentlich dazu kam.



© drago 2013 

Zeiterscheinung


Heute soll alles 
möglichst spontan sein,
den Reiz des Neuen,
des Unbekannten,
des Ungewohnten haben.

Deshalb ist bei

Routine 

die heutige Wertschätzung
bereits im Wort selbst
enthalten.



© drago 2013 

Spruch des Tages


Die Welt ist

 ein Gefängnis,

in dem die

Einzelhaft eindeutig

vorzuziehen ist.




Karl Kraus (1874 - 1936),
österreichischer Schriftsteller

28. August 2013

Positive Rückschau




Zu Zeiten der Inquisition war 
- aus heutiger Sicht - 
auch nicht alles negativ. 

Zwar wurden die damals 
Beschuldigten gefoltert und 
schließlich auf den Scheiterhaufen 
recht grausam verbrannt, 

aber es geschah wenigstens 
CO2-neutral mit Hilfe 
nachwachsender Brennstoffe.  



© drago 2013 

Waldidyll - hin und zurück



Auf Nahrungssuche rennt ein Dachs 
am Waldrand durch ein Feld von Flachs. 
Dabei folgt ihm schnürend flugs 
ein sehr schön roter, junger Fuchs. 

Doch auf dem Rückweg rennt sodann 
Herr Reineke jetzt mal voran 
   und Grimbart trottet hinterdrein. - 
Wie schön kann die Natur doch sein! 



© drago 2013 

N E U L I C H . . .


... in der afrikanischen Savanne  


Am Boden liegt ein totes Gnu

und die Hyäne lacht dazu,

gar lüstern grinst der Marabu.


Da schlägt ein Löwe blitzschnell zu

und frisst das tote Gnu im Nu.


Die Geier schreien "Krah!" und "Kruh!

Wir wollen auch was, nicht nur Du!"




© drago 2013 

Heute vor 50 Jahren, ...

  
... am 28. August 1963,

demonstrieren beim 

"Marsch nach Washington"

250.000 Menschen (darunter 60.000 Weiße)  

friedlich für die Bürgerrechte.


Martin Luther King (1929 - 1968) hält seine

berühmt gewordene Rede 

"I have a dream"

über seine Vision von einer

freien und gleichen Gesellschaft.

* * * * * * * *

Schon etwas länger her ist ein anderes Ereignis.

Vor 264 Jahren, am 28. August 1749,

wurde in Frankfurt am Main

der deutsche Dichter, Schriftsteller,

Staatsmann und Naturwissenschaftler

Johann Wolfgang von Goethe

geboren.


Spruch des Tages


Die Phantasie tröstet 

die Menschen über das hinweg, 

was sie nicht sein können,

und der Humor über das, 

was sie tatsächlich sind. 




Albert Camus (1913 - 1960),
französischer Schriftsteller und Philosoph 


27. August 2013

Insula irrealis


Manche Menschen

sind wie eine Insel; 

 umgeben von einem Meer, 

das sich Realität nennt.


Meer und Insel 

haben Berührungspunkte,

werden aber niemals wirklich

zusammenkommen. 



© drago 2013 


Schwierig


Phantasie 

ist das Vermögen,

sich das Unvorstellbare

vorzustellen.


Manche Menschen

sind einfach phantasielos; 

sie können sich

so wenig vorstellen,

dass es unvorstellbar ist. 



© drago 2013  



Der grandiose Sieg der Frau T. - Teil 2

Wie es begann


Und das Spiel begann, aber wie! Die Schüler, ohnehin fast völlig hormongesteuert, begannen Frau T. nun mit den Augen geradezu auszuziehen, starrten ihr in unverschämter Weise auf Brüste, Po und Beine, um sich an diesem Anblick zu weiden. Dabei hingen nicht wenige ihren feuchten Pubertätsträumen nach, teils mit feuchtglänzenden Augen, um sich an der heftig überschäumenden Aktivität des Hormonhaushaltes ihrer jungen Körper zu berauschen. Die Mädels sahen die teilweise fast verzückten Blicke und begannen die Augen zu verdrehen. Mit Frau T. war ihnen wohl eine heftige Konkurrenz erwachsen, wenn es darum ging, um die Aufmerksamkeit der Jungs zu buhlen. Das war gar nicht gut.

Auch Frau T. bemerkte logischerweise die Provokation und Impertinenz der schmachtenden Blicke, tat aber so, als sei sie vollkommen ahnungslos. Sie strahlte die Jungs an, redete quasi nur noch für sie. Und um dem Ganzen noch eins draufzusetzen, nahm sie, sich ihres Minikleides und seiner Wirkung wohl bewusst, auf ihrem Tisch Platz, ganz der sabbernden Bande zugewandt, schlug ihre recht hübschen Beine übereinander, so dass dabei ihr schwarzer Slip für alle deutlich sichtbar war. Und dabei strahlte sie den Teil der Klasse, der längst von Provokateuren zur leicht zu manipulierenden Gaffermasse degeneriert war, mit funkelnden Augen an. Den jungen Kerlen begann es heiß und kalt zu werden. Sie meinten, an diesem irren Tag "bis ins Himmelreich" blicken zu können. Und die toughe, junge Lehrerin trieb den Anschein des Flirts bis zum Äussersten; den Ärmsten brach der Schweiß aus. Das merkten natürlich auch die Schülerinnen, und sie amüsierten sich köstlich. Glucksend saßen sie da und beobachteten, wie ihre männlichen Mitschüler beinahe zerflossen. Damit hatte Frau T. auch bei den Mädchen gewonnen. Wer die Jungs so richtig volle Granate fertigmachte, war eine Verbündete, und keine Konkurrentin.

Mit fiebrig-glänzenden Augen und hochroten Köpfen saßen die Schüler in diesem Traum, als sie endlich das Pausenzeichen erlöste. Frau T. erhob sich, sah die Schüler überfreundlich an und meinte: "So, meine Herren, ich hoffe, die Show hat Ihnen gefallen. Bis zum nächsten Mal werden Sie sich wohl etwas erholt haben; dann können wir uns ja mit Englisch befassen. Ihnen allen ein schönes Wochenende!" Und dann war sie auch schon mit federnden Schritten entschwunden. Die Streberinnen und Streber hatten nicht so recht begriffen, was das sollte und was da abging. Der Rest der Klasse feixte vor Vergnügen, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Zwar waren die Jungs fix und fertig, aber auch begeistert. Mann, das ja eine coole (und rattenscharfe) Tante!

Bleibt nur noch zu bemerken, dass die "Regierung der Klasse" umgehend dekretierte, dass bei Frau T. ab sofort in jeder Hinsicht bedingungslos mitzuarbeiten sei. Bei Zuwiderhandlungen waren Klassenkeile als Strafe angedroht. Und zur Verblüffung, teils auch kalten Wut, ihrer Kollegen und  Kolleginnen (vor allem letzterer), wurde Frau T. in der Folge nicht müde, zu betonen, was das doch für eine fleissige, folgsame, höfliche und zuvorkommende Klasse sei. Nicht wenige Lehrkräfte, wie Frau H. oder Frau W., wurden grün vor Neid. Der grandiose Sieg der Frau T. - ein Sieg auf der ganzen Linie - steigerte noch deren Hass und Verachtung auf dieses verkommende und hinterhältige Schülerpack. Insgeheim hofften sie auch, dass diese neue Kollegin mit dieser elenden Bande noch ihr blaues Wunder erleben würde. Das blaue Wunder hatten aber - in Form des Minikleides - diesmal die Schüler erlebt.



© drago 2013 

Safety check


Wenn einem etwas

 "runtergeht wie Öl",

sollte man auf alle Fälle

sicherstellen, dass es sich dabei

auf keinen Fall um

Vitriolöl*

handelt.



© drago 2013 



✴ (= Dihydrogensulfat)

Hintergrund


Etwas kann

'laufen wie geschmiert',

weil ich vielleicht gerade 

"angeschmiert"

wurde.



© drago 2013 

Zum Nachdenken


Bestechung

mag eine ganze Weile

mit mehr oder weniger

viel Geld funktionieren.

Aber früher oder später

braucht man dazu ein

Messer.



© drago 2013 

Spruch des Tages


Bescheidenheit bei 

mittelmäßigen Fähigkeiten 

ist nichts weiter als 

Ehrlichkeit; 

bei großen Talenten 

ist sie Heuchelei. 



Arthur Schopenhauer (1788 - 1860),
deutscher Philosoph

26. August 2013

War doch nur `ne Frage!



Ich hob an, meinen Anwalt zu fragen,

ob es sich lohne, zu klagen. 

Er tat sich sehr erregen;

fragte schrill gleich: "Weswegen?" 

Doch das konnte ich ihm nicht sagen. 




© drago 2013 

Gefährlich


Ein alter Feuerdrache
hatte `ne wilde Lache.
Sie kam tief aus dem Bauch
mit Feuer, Schwefel, Rauch.

Und immer, wenn er lachte,
er einen Brand entfachte.
Gar mancher ihm schon drohte;
drauf stets er - lachend - lohte.

Beim Retten ihrer Sachen
hatten die Andern nichts zu lachen. 



© drago 2013 

V E R W I R R T ! ! !


Sprichworte mal anders



 Was Du nicht willst,

dass man Dir will,

     das will auch nicht .....

... Was woll'n Sie hier? 



unbekannten Ursprungs

Win-Win-Situation - LQ82


Eine krasse Sadistin aus Aalen

bereitete andren gern Qualen.

Mit Glück und mit List

fand sich ein Masochist

bereit, dafür sogar noch zu zahlen. 




© drago 2013 

Was bringt streiten?


Ein Huhn und ein Ei,
die waren dabei,
sich schwer zu zerstreiten,
wer denn nun vor Zeiten
 zuerst dag'wesen sei, -
das Huhn oder's Ei?

Das Ei sprach: "Na ich,
denn es spricht ja für sich,
und es gibt kein Vertun:
Aus dem Ei kommt das Huhn!"

Drauf das Huhn: "Nein, o nein,
das kann gar nicht sein!
 Schau, ich bin grad dabei; -
 Aus dem Huhn kommt das Ei!"

Das war nun sehr schlecht;
alle zwei hatten recht.
Mir war's ganz einerlei,
 ich fraß das Huhn und das Ei. 



© drago 2013 

Noch was zum Nachdenken


Wenn alles läuft

'wie am Schnürchen'

in Deinem Leben,

dann ist das der 

sichere Hinweis,

dass man Dich

'an die Leine gelegt' 

hat.



© drago 2013 



Spruch des Tages


Allgemeinbildung ist,

so harmlos das Krankheitsbild

immer auf den ersten Blick

aussehen mag,

doch nur in sehr vereinzelten

Fällen heilbar. 



Franz Carl Heimito Ritter von Doderer (1896 - 1966),
österreichischer Schriftsteller

25. August 2013

Mal einfach anders


Zeit 
ist ein hartnäckige
Illusion,
die durch unsere
linearen Vorstellungen
von dem, was wir
Lebenslauf nennen,
stets neu genährt wird.

Denken Sie sich
doch einfach einmal
senkrecht zum Zeitpfeil
nach oben
oder unten,
nach links oder rechts,
einfach in eine 
ganz andere Dimension
des Seins hinein.

Sie werden sehen:
Es macht irrsinnig Spaß!




© drago 2013 

Dragons fly









 Übers Meer 

in schwarzer Nacht

Drachen drohend fliegen.


Ihr Wüten weiset uns allein

ferner Inseln roter Schein.


Den Gefahren trotzen sie 

mit wilden Kräften der Magie.


Bist ein Freund der Drachen Du,

 ist ihr Beistand Dir gewiss.


Rächend mögen Magier sinnen,

doch größer ist der

Drachen Macht.


Verrat bringt beiden Leid und Sterben,

 Verratenen wie Verrätern 

dräuet das Verderben.


Hütet der Väter Erbe drum.

Nur so vermehrt ihr Rukas Ruhm.

Den Drachen seid ergeben,

das rettet vieler Leben.



Aus dem "Drachenlied" der Insel Ruka,
frühes Zeitalter, vor dem zweiten Magierkrieg.



© drago 2013