Seriously mad but quite normal: Juni 2014

30. Juni 2014

Menschen, die …..


…. kaum einer kennt: 

Dr. Hanny Ball-Eckter,  

Fachärztin für forensische Psychiatrie 
John Hopkins Hospital, Baltimore, MD 


© drago 2014 

Differenz

     

Korsen, Sarden und auch Kreter 

laufen einen Kilometer. 

Ich jedoch bin nicht in Eile, 

darum lauf' ich eine Meile. 

       

© drago 2014 

AND WHY IS IT?



Montagmorgen. 

Gut. Ok. Die Woche fängt an. 

Aber muss ICH deswegen 
gleich mitanfangen, muss ich 
deshalb gleich auch so richtig 
voll in Aktion treten? 

Also mir würde Mittwoch reichen. 



© drago 2014 

29. Juni 2014

Thunderbolt and Lightning


H a i k u


Schwarze Wolkenwand 

Gleissendes Zucken taghell 

Auch in mir ist Sturm 



© drago 2014 

Zeit des Erwachens



Ein Traum schlägt am Hirnrand 
noch gegen diverse Schädelknochen. 
Seine Bilder irrlichtern vereinzelt 
kreuz und quer durchs Bewusstsein, 
ergeben aber kein Gesamtbild mehr. 

Lücken stehen gegen Lücken, 
Schlaglichter gegen Schlagschatten, 
Licht gegen Dunkelheit, 
Leeres gegen Volles, 
Gegenständliches gegen Ungreifbares. 

Die Explosionen der Gehirnexperimente 
sind nur noch an einem schwachen 
Gedankendonnergrollen 
aus der Tiefe und endlosen Weite des 
interkranialen Raumes zu erahnen. 

Kein Wunder, dass die Realität da 
irgendwie unsympathisch wirkt. 



© drago 2014 

28. Juni 2014

Heute vor 100 Jahren, ….



…am 28. Juni 1914,


werden im bosnischen Sarajevo der
österreichische Erzherzog Franz Ferdinand
und seine Frau Sophie von Hohenberg
durch den bosnisch-serbischen Attentäter
Gavrilo Princip in ihrem Wagen erschossen.

Das Attentat gilt als "äusserer Anlass" 
für den "Großen Krieg", wie vielerorts der
Erste Weltkrieg (1914 - 1918) genannt wird.

An diesem bis dahin umfassendsten Krieg der
Geschichte beteiligten sich 40 Staaten.
Insgesamt standen ca. 70 Mio. Menschen 
weltweit unter Waffen. Die Kämpfe wurden
erbittert und mit den damals modernsten
Mitteln geführt, wobei insgesamt etwa
17 Millionen Tote zu beklagen waren.

Dieser Krieg und seine Folgen sollten
die Vorstufe sein zu einer Katastrophe
noch größeren Ausmaßes, denn der
Ausgang der Ersten Weltkrieges bzw.
die politischen Folgen davon, führten
letztlich zum Erstarken der deutschen
Nationalsozialisten und damit in den
Zweiten Weltkrieg, dessen Opferzahlen
den Vorgänger weit übertreffen sollten.

Und wenn ich die Welt heute betrachte,
komme ich zu dem Schluss, dass die
Menschheit aus diesen beiden Kriegen,
diesen Katastrophen für die menschliche
Rasse, nichts, gar nichts, gelernt hat.
Seit dieser Zeit war nicht einen Tag lang
weltweiter Friede, sondern immer gab
es irgendwo Mord und Totschlag.
Das lässt nur einen Schluss zu:

Homo sapiens sapiens ist nicht
intelligent genug, um in Frieden
mit seinen Mitmenschen zu leben.

Da Homo sapiens auch dumm genug ist,
seinen eigenen Lebensraum in steigendem
Maße zu zerstören, bleibt die Aussicht,
dass die Evolution die Sache bereinigt.
Der Mensch wird den Planeten so zugrunde
richten, dass es der Natur gelingt, diese
lästige, zerstörerische Art loszuwerden.

Wir haben also Hoffnung!



© drago 2014 

27. Juni 2014

Schimmel, der Unterschied und das alles entscheidende Urteil


Eine nicht alltägliche Geschichte



Vom Apfelschimmel, dem gesunden, 
weiß man, er ist erdverbunden. 
Nie will er in die Lüfte steigen; 
ihm reicht's, mal einen Sprung zu zeigen. 

Doch Birnenschimmel wollen fliegen, 
wollen über Schwerkraft siegen.  
Der Bauer findet das sehr schlecht, 
er hält es nicht für artgerecht. 

Das Pferd soll galoppieren, traben, -  
doch soll es keine Flugbahn haben. 
"Pferdeflug, - das will ich nicht!" 
sagt er, und zieht vor Gericht. 

Der Richter liebt den Pegasus 
(was nun noch nichts bedeuten muss), 
kurzum, sein Faible ist das Fliegen. 
Wird da Gerechtigkeit wohl siegen?  

Er hört nun beide Seiten an, 
prüft, ob er nicht vermitteln kann, 
dann plötzlich fällt ihm etwas ein, 
das könnte wohl die Lösung sein. 

Von früh um acht bis sechs am Abend: 
Pferd im Galopp, im Schritt und trabend. 
Bei Morgen- und bei Abendsonne 
herrscht freier Flug nach Lust und Wonne. 

Der Bauer lobt: "Sehr gut entschieden! 
Nun hat ein jeder seinen Frieden. 
Bei Tage gilt: Am Boden bleiben. 
Doch sonst darf er die Flugkunst treiben. 

Der Bauer grinst: "Ach, gar nicht schlecht, 
ich halt's zwar nicht für pferdgerecht, 
doch ist ein Gaul in Flugaktion 
auf jeden Fall `ne Attraktion!" 

Nun plant er Werbung im TV: 
"Bei uns jetzt täglich Flugpferdschau!" 
Und sagt zum Schimmel: "Na, mein Braver, 
wenn das gut läuft, gibt's Extra-Hafer!" 

Am Firmamente leuchtet hold 
der Sonne mildes Strahlengold, 
da fliegt ein junger Birnenschimmel 
jauchzend übern Abendhimmel. 

     

© drago 2014 

26. Juni 2014

….schland !



Gut, ich gebe zu, 
ich verstehe nichts, 
absolut nichts von Fußball. 

Doch was ich da von Deutschland 
gegen die USA sehe, mag effektiv sein, 
aber ich finde es - sorry! - 

todlangweilig ! 


© drago 2014 

Da fehlt was



Über bestimmte Aubfische


Der Echt ist sehr stolz und betrachtet alle
anderen Fische nur als Plagiate.

Der Aller glaubt, er komme nur in einem
Fluss (in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen)
vor (was ein Irrglaube ist). Seine Verwandten
jenseits von Verden bezeichnet er als
"Eser-Fische", ein Standpunkt der allerdings
wissenschaftlich unhaltbar ist.

Der Ander will sich von den übrigen
Fischen stets deutlich unterscheiden.
Er betrachtet sich selbst als ein
individualistisches Unikat.



© drago 2014 

Über die Haltung

     

Anders als der Titel vermuten lässt, geht es mir hier nicht um die Körperhaltung, die zwar auch von einer gewissen Wichtigkeit vor allem für die Gesundheit ist, sondern eher um die geistige Haltung. Und zwar in dem Sinne, wie man mit dem Wissen, und damit auch in manchem Falle mit Unbekanntem umgeht. 

Es ist nicht schlimm, wenn man Dinge nicht weiß, nicht kennt und/ oder nicht versteht, aber es ist sehr wohl schlimm (ich finde es unerträglich), wenn man diese Dinge dann herabsetzt, beschimpft, verlästert und verachtet. Das so Geschmähte wird zwar dadurch  nicht schlechter, aber vielleicht verleitet das dumme Gezeter einen jungen, unerfahrenen Menschen dazu, nun ebenfalls Dinge abzulehnen, zu verachten und zu beschimpfen, die er nicht kennt, weiß und versteht. So ein Verhalten sorgt dafür, dass die in unserem Lande nicht gerade verhalten auftretende Ignoranz noch weiter zunimmt. 

Ein halbwegs vernünftiger Mensch versucht Unwissen nicht nur zu beheben, sondern dessen Bestehen bis dahin möglichst nicht "an die große Glocke" zu hängen. Bei uns krakeelt und gröhlt das ignorante Pack seine Dumpfheit laut hinaus, und darf sich damit immer noch auf dem geistigen Niveau einer gewissen, weithin bekannten Tageszeitung wissen.

Wäre es nicht besser, das Fremde, Unbekannte, alles, was man nicht kennt, weiß und versteht, vorurteilslos zu erforschen, zu ergründen, es sich von Jemandem lehren zu lassen, um damit seine Kenntnisse, sein Wissen, sein Verständnis, seinen Horizont zu erweitern? Wer etwas nicht weiß, den mag man ja zuerst einmal "dumm" nennen können, aber wenn er das selbst erkannt und für veränderbar befunden hat, wird es nicht allzu lange für ihn gelten. Nur der dumme Lästerer, Verächter und Gegner alles Neuen wird wohl lebenslang ein Dummschädel bleiben.

Schade eigentlich!



© drago 2014 

25. Juni 2014

60000 und der Morgen



Heute nacht habe ich nicht gerade 
berauschend gut geschlafen. 
Dementsprechend müde und kaputt 
bin ich nun heute morgen. 

Und da blinkt mich hier mein 
Klickzähler ganz frech und fröhlich  
an und meint, noch ein Klick 
und wir haben 60.000. 

Wäre ich nicht so verflucht müde, 
würde ich vermutlich jubeln und 
einen Freudentanz aufführen. 

Aber so sage ich einfach: 

WOW, DANKE ! 

Euer irrer Drago

Neues aus aller Welt



Leipzig.  In einem gemeinsamen Kommuniqué haben die Bachforellen, Bachsaiblinge, Bachneunaugen und auch die Bachschmerlen übereinstimmend dazu aufgefordert, die Beschallung von Gewässern mit der Musik von Mozart, Beethoven, Wagner oder auch anderen Komponisten zu unterlassen.

Gotthilf Fischer vom Bund Deutscher Angler (BDA) hat ein tiefes Verständnis für die Situation geäussert, rief aber zu allgemeiner Toleranz auf.


© drago 2014 

24. Juni 2014

Wein, … ähm, und Gesang



Ich war neulich in Spanien, 
aß Schwein mit Esskastanien; 
Gemüse, Meeresfrüchte, Fisch 
kamen häufig auf den Tisch. 

Auch die Getränke waren fein: 
Bier, Schnaps, Sangria, Sekt und Wein. 
Und froh hab' ich aus vollen Lungen 
gar manches kecke Lied gesungen. 

Nach dem beschriebnen Zeitvertreib 
fragt mancher: "Und? - Wo bleibt das Weib??"  
Da schweige ich, bin einfach still. 
Und zwar, weil meine Frau das will.  
  

© drago 2014 

Unterschätzt


oder

Die wahren Qualitäten von Melanargia galathea



Die Großmeister aus Russlands Weiten 
darf er um die Welt begleiten, 
und ist in diesem ernsten Sport 
bei jedem Meister mit vor Ort. 

Er macht nicht mit beim Königsspiel, 
nein, er hat ein andres Ziel. 
Ist die Partie erstmal zu Ende,  
so kommt das Brett in seine Hände.  

Er ist der Spielgerätverwalter, 
doch nennt man ihn meist 
"Schachbrettfalter". 

  
© drago 2014 



Vom Nutzen der Philosophie



Es amüsiert mich immer wieder neu, wenn ich Leute darüber schwadronieren höre, was für eine nutzlose Wissenschaft doch die Philosophie sei, dieselben Typen aber gleichzeitig relativ schamfrei für sich in Anspruch nehmen, zur Gattung Homo sapiens sapiens zu zählen (obwohl sie das vermutlich anders formulieren würden). 

Da wird bemängelt, dass die Philosophie über so überflüssiges Zeugs unangemessen viel nachdenke, noch mehr darüber rede, und noch viel mehr darüber schreibe (als ob sie jemals auch nur eine Zeile davon gelesen hätten). Ausserdem kämen die Philosophen durch ihr uferloses Sinnieren zu Schlüssen, die man doch eh nicht verstehen könne, und Effekt habe die Sache auch irgendwie nicht. Man könne also mit Fug und Recht behaupten, dass es sich dabei um eine insgesamt wenig nutzbringende Tätigkeit handle. Die sollten lieber was Richtiges tun, etwa arbeiten. 

Und danach gehen diese Superhirne zu BurgerKingoder MacDonalds, um durch den Verzehr nutzbringend erzeugter Lebensmittel der Menschheit einen nutzbringenden Dienst zu erweisen. 

Obwohl, man kann sich einiges davon durchaus merken, weil es aussergewöhnlich (wenn auch vielleicht nicht originell) ist, zum Beispiel:

Man kann zuviel über etwas nachdenken!

Was mir nichts nützt, ist nutzlos!

Was ich nicht verstehe, ist doof!

Das sind zugegebenermaßen schon ziemlich nutzbringende Aussagen, die den Fortschritt der Menschheit irrsinnig befördern werden. Chapeau!



© drago 2014 

Strandgedanken III



E l f e 

       

Rauschen 

Sanfte Wellen 

Endlos blaue Weite 

Bewegende Predigt ohne Worte 

Innenstille 


  

© drago 2014 

Spruch des Tages





Nicht alles, 

was totgeschwiegen wird, 

lebt. 




Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller 
(1874 - 1936) 

23. Juni 2014

Mehrdimensionale Fragen



Wir leben in einem vierdimensionalen Raum-Zeit- Kontinuum; haben also unser Wesen in Länge, Breite,  Tiefe und sind in der Zeit. Nun meine Fragen sowohl  an die Physiker als auch an die Linguisten: 

Ich kenne "langweilig" als Begriff; gibt es  entsprechend also auch die Begriffe "breitweilig"  und "hoch-(oder tief-)weilig"?? 

Und gehört der Begriff "zeitweilig" auch in diese nun  doch hochinteressante Kategorie?? 



© drago 2014 

Strandgedanken II


E l f e*



Blau,

tief, weit,

schön, inspirierend, kraftvoll.

Das Meer schenkt Energie.

Seelenakkuladegerät.




© drago 2014 


* Elfe (auch Elfchen): besteht aus 11 Worten in 5 Zeilen
mit einem, zwei, drei, vier und einem Wort je Zeile


So oder so




Ich kann darüber schimpfen,
dass die chinesische Sprache unverständlich 
und die Schrift praktisch unlesbar sei,
oder ich kann anfangen, Chinesisch zu lernen, 
was zwar insgesamt schwieriger, 
aber letztlich wohl sinnvoller ist.

Das Gleiche gilt auch für die
Philosophie.



© drago 2014 

22. Juni 2014

Ein berührendes Buch



So, nach meiner Rückkehr gleich noch eine herzliche Buchempfehlung. Ich habe es gelesen, und es hat mich sofort eingesaugt. Seine Sprache ist schön und sie ist reich, sie enthält den ganzen Reichtum des Deutschen, ohne damit etwa zu kokettieren. Der Autorin gelingt es, dass dabei alles ganz "natürlich", geradezu selbstverständlich, bleibt. Der Roman ist schön und zutiefst berührend, ein Buch, indem ich mich in so vielen Dingen "wiedergefunden" habe.

Zur Geschichte:
Jerome und seine Frau brauchen fast fünfunddreissig Jahre, um ein Liebespaar zu werden, das den eigenen, hohen Ansprüchen gerecht wird. Sie sind zwanzig Jahre verheiratet, seit etwa 15 Jahren wieder geschieden, und können doch ohne einander nicht sein. Behutsam beginnen sie sich wieder zueinander zu tasten, nachdem sie festgestellt haben, dass ihre Liebe zueinander stärker ist als ihr Freiheitsdrang. Und als sie beschliessen, es wieder miteinander zu versuchen, stirbt Jerome plötzlich. Und seine Frau, die im Buch eine namenlose Erzählerin bleibt, hält eine Totenklage, wie man sie in der deutsch-sprachigen Literatur ähnlich gelungen kaum sonst findet. Es ist ein schönes, ein aufwühlendes, ein berührendes Buch, das ich sicher noch oft zur Hand nehmen und lesen werde.

Titel:     Wenn Du wiederkommst
Autor:   Anna Mitgutsch
ISBN:    9783630873275 

Erschienen bei Luchterhand, 269 Seiten, €19,90

Empfehlung:  5 von 5 Sternen    ☆ ☆ ☆ ☆ ☆



© drago 2014 


Kunst - Gedanken



Der Umgang mit Gedanken,
also der Prozess des Denkens,
gleicht bei manchen Zeitgenossen
einem Museumsbesuch.

Dort gilt für die Bilder:
Nicht anfassen!

Und schon übertragen sie das
auf die Gedanken, die ihnen vielleicht
irgendwie schön, aber sonderbar,
unverständlich, und darum hässlich,
oder wie auch immer erscheinen.

Sie meinen, es gelte:
Nicht begreifen!



© drago 2014 

Kennerschaft



Mancher, der überzeugt ist,

dass das Tiramisú bei seinem

Lieblingsitaliener nun wirklich

"ein Gedicht" sei, hält sich bereits

allein deshalb für einen wirklichen

Kenner von Lyrik. 



© drago 2014 

BEACH FIVE


Lyrics, philosophical


                    B elebend
                    E rfrischend
                    A lles
                    C haos
                    H eilend



© drago 2014 


Strandgedanken I



H a i k u



Der Himmel über, das

Meer vor mir, - endlos und blau;

die Seele atmet.


° ° ° ° °

Das Meer und die Nacht -

unergründlich und seltsam.

Doch das Herz erblüht.


© drago 2014

heute mal rein lyrisch

8. Juni 2014

TSCHÜSS ERSTMAL



So, nun bin ich

aus München zurück,

wo ich ein Wochenende

voller Kunst und Feuer mit meinem

geliebten Drachenweib verbrachte.


Und morgen früh geht es auf,

auf zu den Säulen des Herakles.

Ich bin dann also mal weg …


Euer Drago

4. Juni 2014

Lasst die Erinnerung zu!



讓我們的記憶!



Heute vor 25 Jahren, am 

4. Juni 1989

kam es bei Protesten der Bevölkerung in der 
chinesischen Hauptstadt Peking zu einer 
staatlichen Gewaltreaktion von Seiten der 
Polizei und des Militärs, die bis heute als  
"Tian'anmen-Massaker" bezeichnet wird. 

Der namensgebende "Tian'anmen", der 
"Platz des Himmlischen Friedens", war seit 
einiger Zeit eines der Zentren des Protests. 

Trotz der Bezeichnung kam es auf dem 
Tian'anmen zu keinen Toten, aber in vielen 
Teilen der Stadt ging die Staatsmacht mit 
brutaler Gewalt gegen die Protestierenden vor. 

Das Internationale Rote Kreuz schätzt die 
Zahl der Toten auf 2700 und die Zahl der 
Verletzten auf insgesamt etwa 7000. 

Bis heute darf ich China über die Ereignisse 
nicht gesprochen und berichtet werden. 
Selbst den Eltern, Geschwistern und den 
Partnern der Toten ist an diesem Tag 
das Trauern verboten. Das kommunistische 
Gewaltregime lässt die Erinnerung an 
das Massaker nicht zu, weil es nicht in  
der Lage ist, eigene Fehler einzugestehen, 
und die Verantwortlichen zur Rechenschaft 
zu ziehen. Trotz der Öffnung aus ausschließlich 
wirtschaftlichen Gründen sollte man nicht 
übersehen, dass die KPC in der sogenannten 
Volksrepublik China brutal und rücksichtslos 
ihre Vorherrschaft behauptet, und all ihre 
politischen Gegner mit eiserner Vehemenz 
verfolgt, einsperrt, foltert und tötet. 

Darum soll die Regierung Chinas immer 
wieder aufgefordert werden: 

Lasst die Erinnerung zu! 

讓我們的記憶! 



© drago 2014

2. Juni 2014

Philosophinose, akute




Schweigen 

ist weder Anfang noch Ende von 

Sprache

sondern eine von deren vielen 

Ausdrucksmöglichkeiten, 

worin allerdings die 

Kunst des Ausdrucks 

kulminiert. 


Man sollte es niemals damit verwechseln,  

dass jemand einfach nur den Mund hält.



© drago 2014