Die Abhörpraxis von NSA und BND
sorgen gerade für enorme Aufregung
in Deutschland. Und dabei wird so getan,
als wäre das etwas vollkommen Neues.
Das ist es aber nicht, wenngleich Art und
Umfang der Überwachung ein nie gekanntes
Maß erreicht haben. Dass es sich dabei auch
um eine eklatante, verfassungswidrige Verletzung
des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung
handelt, bedarf keiner weiteren Betonung.
Da man nun - welch ein Zufall! - plötzlich große
Sicherheitswarnungen durch die Welt posaunt,
Botschaften im arabischen und nordafrikanischen
Raum reihenweise vorübergehend geschlossen
werden, soll es wohl den Anschein haben, als sei
diese ganze Abhöraktion dringend notwendig,
um unsere Sicherheit zu gewährleisten.
Das spricht ja unserem famosen Innenminister
geradezu aus dem Herzen, denn dieser Herr ist ein
rigoroser Verfechter unserer Sicherheit. Da ist er sich
noch nicht einmal zu doof, das auch noch als eine
Errungenschaft (seine?) hinzustellen, und nennt die
Sicherheit ein "Supergrundrecht". Selten oder nie
hat man größeren Unsinn gehört, auch wenn man
in dieser Hinsicht aus den Reihen der CSU durchaus
verwöhnt wird. Aber das ist eine andere Geschichte.
"Super-Grundrechte" gibt es nicht. Aber wenn die
Grundrechte geachtet werden, dann ist das super.
Da hört man dann aus der gleichen Richtung schon
mal, dass uns unsere Sicherheit diese "kleinen"
Einschränkungen unserer Freiheit schon wert sein
müssten. Bei solch hanebüchenem Quatsch möchte
einem ja der Hut hochgehen. Freiheit gewährleistet
uns immer auch das notwendige Maß an Sicherheit.
Und eine "absolute" Sicherheit kann es nicht geben.
Das "Mehr" an Sicherheit wird immer mit einem recht
deutlichen "Weniger" an Freiheit bezahlt. Irgendwann
ist der Preis einfach "zu hoch". Da verliert man nur
noch Freiheit, ohne Sicherheit oder irgendetwas
anderes zu gewinnen.
Ich denke da immer an einen "Panic Room", einen Sicherheitsraum: In diesem ist man zwar durchaus sicher, aber man ist auch maximal unfrei,
denn man ist eingesperrt.
Wir sollten unserem "Sicherheitsminister" eindeutig klarmachen, dass wir eine weitere Beschneidung unserer Freiheit, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit sind hinzunehmen. Es gibt da zum Glück ein sehr effizientes Mittel, um solchen Bestrebungen zu begegnen. Und das sind Wahlen.
Aber vermutlich zeigt sich wieder einmal,
dass die Politiker recht haben.
Das Wahlvolk ist dumm und
- vergesslich!
© drago 2013
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