Seriously mad but quite normal: Bei genauerer Betrachtung

6. April 2013

Bei genauerer Betrachtung


Dass die Sprache es ist, 
die den Menschen vom Tier 
unterscheidet, ist unbestritten. 

Aber wenn ich mir 
das Gerede, Geplapper, 
Gelaber, Geschwätz, Geschwafel 
der meisten Menschen betrachte, 
so habe ich Zweifel, ob es sich 
wirklich um ein positives 
Merkmal zur Unterscheidung  handelt.  

Oft halte ich das 
gar nicht für Sprache.  
Mir kommt es wie eine blanke 
Lautäusserung vor. 
Die Leute sprechen nicht, 
sondern produzieren Schallwellen.  



© drago 2013

2 Kommentare:

  1. Und doch sind diese meist mehr als belanglosen
    Schallwellen unsere logische Antwort auf das Tosen,
    die Selbst-Versicherung, dass in der Welt der sinnlosen Worte
    auch unser kleines Selbst existiert,
    wenn auch am verlorenen Orte.

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    1. Das Tosen hat mE weniger den Zweck der Selbstversicherung, als es vielmehr ein Übertönen der inneren Leere ist, deren man sich nicht bewusst werden will. Aber dieser beständige geistlose Lärm hindert eben daran, der Offenbarung der Stille gewahr zu werden. Und Stille ist immer geisterfüllt. Mir sind Menschen, mit denen ich schweigen kann, und es nie peinlich wird, lieber, als diese rastlosen Plappermaschinen, die hinter einer Vielzahl von Worten verstecken, dass ihnen keine Satzaussage eignet.

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